Das ursprüngliche, bestehende L. v. Rabcewiczgebäude wird, im Umgang mit der bestehenden Substanz, behutsam, ohne Eingriff in die Tragkonstruktion oder Änderungen der Fassaden saniert und adaptiert. Der zu einem späteren Zeitpunkt ergänzte, hofseitige Baukörper (Anbau) wird abgetragen, an seiner Stelle ein neuer Zubau errichtet und niveaugleich mit dem bestehenden Objekt verbunden. Durch die Situierung des Raumes mit der höchsten erforderlichen Raumhöhe (Auditorium) in der untersten Ebene, kann auch der bereits vorhandene tiefe Raum des abgerissenen Alt-Zubaus, optimal weiterverwendet und der Hörsaal unter geringeren Baukosten neu errichtet werden.
An der Nordseite wird außenliegend ein Lift ergänzt, um einen vollständig barrierefreien Zugang zu allen Ebenen zu schaffen.
Der neue Zubau hebt sich in der Höhe der bestehenden Sockelzone mittels umlaufendem Glasband vom Geländeniveau ab, erscheint dadurch schwebend und leicht, und besteht aus drei oberirdischen und einem unterirdischen Geschoss. Das oberste Geschoss wird auf Grund baugesetzlicher Vorgaben zurückversetzt. Dieser Rücksprung wird sinnerfüllt als Balkon genutzt.
Die maximal bebaubare Fläche wird ebenso wie die vorhandene Bebauungsdichte ausgereizt.
Das geforderte Raumprogramm kann vollständig umgesetzt werden und wird im Kellergeschoss (Bestand) durch die erforderlichen Nebenräume wie Lager, Haustechnik, IT-Technik etc. ergänzt.
Ebenso kann sowohl Nutzerprogramm Variante A als auch B ausgeführt werden. Das große Auditorium in Ebene – 1 kann geteilt und in zwei zusätzliche Meisterklassen gewandelt werden.
Man betritt das Gebäude entweder über die Treppen beim bestehenden, ostseitigen Haupteingang oder westseitig beim neu errichteten Außenlift.
In Ebene 0 (erhöhtes Erdgeschoss) befinden sich zentral die Studentenanlaufstelle, einer von zwei Administrations-/ Sekretariatsräumen, zwei Meisterklassen samt vorgelagerter Kommunikationszone, Büros der Universitätsassistenten sowie Sanitäranlagen.
In Ebene +1 darüber, befinden sich ebenfalls zwei Meisterklassen samt vorgelagerter Kommunikationszone, zwei Büros für Universitätsassistenten, einer von zwei Besprechungsräumen, der Seminarraum sowie Sanitäranlagen.
In der obersten Ebene +2 befinden sich die Büros der Professoren und des restlichen Lehrpersonals sowie der zweite Besprechungsraum und das zweite Sekretariat.
In der untersten Ebene -1 ist der teilbare, große Hörsaal/Auditorium samt vorgelagerter Kommunikationszone situiert, über den man auch das außenliegende Atrium erreicht. Der Hörsaal kann geteilt werden, somit auch als Meisterklassen genutzt werden und ist auch für Veranstaltungen geeignet.
Jedes Geschoss verfügt über helle, freundliche Kommunikationszonen, Bereiche zum Verweilen, die auch mit einer mobilen (fahrbaren) Teeküche, Getränkeautomaten, Spinden zum Verstauen von Kleidung etc. und Sitzlandschaften ausgestattet werden kann.
Die oberste Ebene ist durch das projektierte Glasdach besonders lichtdurchflutet und atmosphärisch.
Ausreichend Fahrradabstellplätze finden sich unmittelbar vor dem Haupteingang.
Sowohl Neubauteil als auch das Bestandsobjekt werden mit einer regelmäßigen, neuen Fassadenkonstruktion „überzogen“ und somit thermisch optimiert. Wie im beigefügten Detail dargestellt, wird die Fassade aus hinterlüfteten Aluminiumpaneelen gebildet und erfüllt somit sowohl ästhetische Anforderungen als auch Kriterien der Langlebigkeit, Zeitlosigkeit und Wartungsfreiheit.
Das regelmäßige Design der Neubaufassade ist „state of art“ und überrascht durch sowohl an die Konstruktion als auch an das Auge des Betrachters anspruchsvolle Detaillösungen wie die geschossweise Versetzung des Rasters und die dadurch entstehenden Nurglaseck – Lösungen.
Das dem Auditorium vorgelagerte Atrium verbindet Ebene -1 mit dem Außenraum und schafft räumliche Qualität.
Projekt Details
Ort: Leoben
Bruttogeschoßfläche: 1630,75m²
Planungszeitraum: 2013
Büroleistung:
Studie und Geladener Wettbewerb, 2. Preis